Unternehmensdynamik in der Wissenswirtschaft in Deutschland 2015: Gründungen und Schließungen von Unternehmen – Gründungsdynamik in den Bundesländern – Internationaler Vergleich
In diesem Beitrag wird die Entwicklung der Unternehmensgründungen und -schließungen in der Wissenswirtschaft in Deutschland für den Zeitraum 2003-2015 in tabellarischer Form dargestellt. In weiteren Abschnitt werden die Gründungsdynamik in den Bundesländern, die Struktur und die Dynamik der Unternehmensgründungen- und -schließungen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Gründung eines Unternehmens im internationalen Vergleich analysiert. Die Analysen zu den Gründungen und Schließungen für Deutschland erstrecken sich über den Zeitraum 2003-2015. Für den internationalen Vergleich stehen Daten für die Jahre 2004 bis 2014 zur Verfügung. Empirische Grundlage für die Analysen zu Deutschland ist das Mannheimer Unternehmenspanel des ZEW (MUP), die internationalen Vergleiche beruhen auf der strukturellen Unternehmensstatistik (Structural Business Statistics) von Eurostat. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland in der Wissenswirtschaft gut 21.400 Unternehmen gegründet. Die Wissenswirtschaft umfasst die forschungsintensiven Industriebranchen und die wissensintensiven Dienstleistungen auf Basis der WZ08. Die 21.400 Gründungen in diesem Bereich entsprechen einem Anteil von 14 % an allen Gründungen in diesem Jahr. Auf die wissensintensiven Dienstleistungen entfielen 13 % aller Gründungen. Nur 1 % der Unternehmen wurde in der forschungsintensiven Industrie gegründet. Die Gründungszahl in der Wissenswirtschaft sind gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. Im Vergleich zum Jahr 2003 sind sie allerdings um 36 % zurück gegangen. Ein Vergleich der Gründungsdynamik in den Bundesländern zeigt, dass Berlin die höchsten Gründungsraten sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in der Wissenswirtschaft hat. In allen Bundesländern sind die Gründungen in der Wissenswirtschaft zwischen den Jahren 2003/04 und den Jahren 2014/15. Der stärkste Rückgang ist für Brandenburg zu beobachten. Im internationalen Vergleich zeichnet sich Deutschland durch eine insgesamt eher geringe Unternehmensdynamik aus. Sowohl die Zahl der Gründungen als auch die Zahl der Schließungen in Relation zum Unternehmensbestand liegen unter dem Niveau der meisten anderen europäischen Länder. Der Anteil der Gründungen in den wissensintensiven Dienstleistungen ist in Deutschland niedriger als in den meisten anderen Ländern, wofür die in den vergangenen dreizehn Jahren deutlich schwächere Zunahme der Neugründungen in diesem Sektor verantwortlich gemacht werden kann. Demgegenüber ist das Niveau und die Dynamik der Gründungstätigkeit in der Hochtechnologie als günstiger einzustufen. Zum einen ist ihr Anteil an allen Gründungen vergleichsweise hoch, zum anderen hat der Anteil an allen Gründungen in Deutschland im letzten Jahr wieder zugenommen, während er in anderen Ländern tendenziell abgenommen hat. Was die rechtlichen Rahmenbedingungen betrifft liegt Deutschland im unteren Mittelfeld der betrachteten Vergleichsländer.
Year of publication: |
2017
|
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Authors: | Müller, Bettina ; Bersch, Johannes ; Gottschalk, Sandra |
Publisher: |
Berlin : Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) |
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freely available
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