Unternehmer als strategische Gruppen : zur sozialen und politischen Funktion von Unternehmern in China und Vietnam

Mit dieser Studie wird erstmals ein relativ umfassendes Profil der neuen Unternehmerschaft in China und Vietnam vorgelegt. Ausgehend vom theoretischen Ansatz strategischer Gruppen befasst sich das Buch mit der Entwicklung des privaten Wirtschaftssektors und der damit verbundenen Herausbildung einer neuen Unternehmerschaft sowie den soziopolitischen Konsequenzen dieses Prozesses. Die Arbeit basiert auf den Ergebnissen einer empirischen Feldstudie und einer komparativen Analyse. Sie setzt sich weniger mit der ökonomischen Bedeutung der Unternehmerschaft auseinander als vielmehr mit deren Auswirkungen auf das soziale und politische Subsystem. So wird auf die Frage eingegangen, inwiefern Unternehmer als endogene Wandlungsakteure wirken, auf welche Weise sie langfristig dazu beitragen, die Machtstruktur in beiden Ländern zu verändern, wie sich Unternehmerakteure verhalten und wie sie sich handlungstheoretisch verorten lassen. Drei Fragen stehen hierbei im Mittelpunkt: 1. Inwieweit handelt es sich um einen kollektiven Akteur im Sinne einer sozialen Gruppe? Welche Gruppeninteressen, gemeinsamen Identitäts- und Organisationsmerkmale zeichnen sich ab? 2. Worin besteht das transformatorische Potenzial der Unternehmerschaft, d.h. das Potenzial zu gesellschaftlicher und politischer Veränderung? 3. Inwiefern besteht ein strategisches Potenzial im Sinne einer formell oder informell verfolgten Strategie zur Realisierung von Interessen und Zielpräferenzen?