Vertikal verbundene Märkte im Raum

Gibt es in einem räumlichen Markt einzelwirtschaftliche und/oder gesamtwirtschaftliche, wohlfahrtstheoretische Anreize zur vertikalen Integration zweier Marktstufen in einer organisatorischen Einheit (Konzern)? Zur Beantwortung dieser Frage wird ein Modell vorgestellt, in dem die Standorte der Händler entlang einer kreisförmigen Linie in gleichen Abständen angeordnet sind, und der sie beliefernde monopolistische Produzent im Mittelpunkt des Kreises angesiedelt ist. Zwei Fälle werden nun gegenübergestellt: Im ersten Fall sind Produzent und Händler organisatorisch und rechtlich getrennt; auf jeder Handelsstufe wird der Gewinn isoliert maximiert. Im zweiten Fall sind die Marktstufen vertikal integriert. Es kann gezeigt werden, daß die Gewinne auf allen Marktstufen im ersten Fall geringer sind als im zweiten Fall. Ferner führt der höhere Endverkaufspreis im ersten Fall auch zu geringeren Konsumentenrenten, und damit auch zu geringeren Wohlfahrtseffekten als im zweiten Fall. Im vorgestellten Modell besteht sowohl aus einzelwirtschaftlicher als auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ein deutlicher Anreiz zur vertikalen Integration der Marktstufen.