Wege aus dem Doping-Dilemma. Eine ökonomische Analyse
Das Dopingproblem im Spitzensport ist lösbar. Es besteht in einer sozialen Dilemmasituation, in der es im Gleichgewicht für jeden einzelnen Sportler rational ist, Dopingmittel einzunehmen, obwohl jeder von ihnen besser stehen könnte, wenn niemand solche Substanzen konsumierte. Anders als die "Negativlisten" des IOC oder anderer Sportorganisationen basiert der in diesem Beitrag gemachte Vorschlag auf einer abstrakten, nicht-enumerativen Definition des Dopingtatbestands, nach der alle leistungssteigernden und gesundheitsschädlichen Substanzen als Dopingmittel anzusehen sind. Während alle übrigen bekannten Vorschläge und gesetzlichen Regulierungen an der "Angebotsseite" des Problems ansetzen, schlagen wir auf der Grundlage einer ökonomischen Analyse ein Anreizsystem vor, das auf die "Nachfrager" von leistungssteigernden Präparaten abzielt. Alle Beteiligten - Sportverbände, Veranstalter und Sponsoren - könnten sich durch Abschluß eines möglichst umfassenden Fairneßvertrags im Sport besserstellen, in dem sich die Verbände und Veranstalter zu einer lebenslangen Sperre gedopter Sportler und die Sponsoren zur Finanzierung unabhängiger Forschungs- und Kontrollinstitutionen verpflichten. Es wird gezeigt, daß dieser Vorschlag nicht nur anreizkompatibel ist, sondern auch die Ineffizienzen und unmenschlichen Konsequenzen gegenwärtiger Dopingregulierungen vermeidet.
Year of publication: |
2000
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Authors: | Tietzel, Manfred ; Müller, Christian |
Published in: |
Homo Oeconomicus. - Institute of SocioEconomics. - Vol. 16.2000, p. 277-286
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Publisher: |
Institute of SocioEconomics |
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