Wettbewerbsstrategie Fusion: eine Antwort auf wirtschaftliche Veränderungen?
Nicht zuletzt durch eine Reihe spektakulärer Unternehmenszusammenschlüsse ist die Frage nach den Ursachen, den Folgen und den Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten staatlicher Eingriffe im Rahmen der Wettbewerbspolitik erneut in das Zentrum der wirtschaftspolitischen Diskussion geraten. Tatsächlich sind die bei Fusionen genannten Geldbeträge beeindruckend. So hat sich der Weltmarkt für Unternehmenszusammenschlüsse im Jahre 2000 mit knapp 37.000 Transaktionen auf 3,5 Bill. US-Dollar belaufen. Die Zahl der Fusionen hat sich damit seit 1990 mehr als vervierfacht, das Übernahmevolumen ist seitdem um das Achtfache angestiegen (iwd, 2001)1. Dabei ist der Anteil der grenzübergreifenden Fusionen in Europa von 32.4% (1987) auf knapp 50% (1998) angestiegen. Das Ausmaß, die Ursachen und die Folgen von Fusionsaktivitäten können zwischen den Branchen einer Volkswirtschaft sehr unterschiedlich sein. Ziel dieser Arbeit ist es, die unterschiedlichen Motive für Unternehmenszusammenschlüsse mit den damit verbundenen unterschiedlichen wohlfahrtstheoretischen und wettbewerbspolitischen Folgen darzustellen (Abschnitt 2). Darauf aufbauend soll spezifischer auf die Situation der deutschen Ernährungswirtschaft eingegangen werden. Dazu bieten sich grundsätzlich zwei Vorgangsweisen an: eine Befragung der Unternehmen nach ihren Motiven und Plänen (der direkte Ansatz) bzw. die ex-post Analyse der beobachtbaren Fusionsaktivitäten (der indirekte Ansatz). In Abschnitt 3 dieser Arbeit wird jeweils ein Beispiel dieser Vorgangsweise für die deutsche Ernährungswirtschaft vorgestellt und kritisiert. Inwieweit das deutsche und europäische Wettbewerbsrecht den wettbewerbsbeschränkenden Folgen von Fusionen entgegenwirkt wird schließlich in Abschnitt 4 an Hand zweier Fallbeispiele aus der Ernährungswirtschaft dargestellt. Abschnitt 5 fasst die wesentlichen Aussagen zusammen.
Year of publication: |
2001
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Authors: | Neumann, G. ; Weiss, Christoph R. |
Institutions: | Institut für Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre, Christian-Albrechts-Universität Kiel |
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