Wirtschaftsstatistik und Europäische Integration - Einige Konsequenzen für die empirische Wirtschaftsforschung / European Integration and Economic Statistics - Some Consequences for Empirical Analysis
Zusammenfassung Derzeit wird das gesamte System der Wirtschaftsstatistik in der EU umgestellt. Diese Umstellung - bedingt durch die Schaffung des Binnenmarktes und verstärkt durch den Vertrag von Maastricht - stellt eine sehr große Zäsur dar: Statistische Indikatoren sind in Europa nicht länger nur Ergebnisse wissenschaftlicher Bemühungen. Sie haben ausschlaggebende Bedeutung für die Gemeinschaftspolitiken. Sie bestimmen über die Höhe von Beitragszahlungen, ob eine Region gefördert wird, ob ein Land die Konvergenzkriterien erfüllt und ähnliches mehr. Wegen dieser direkten operativen Rolle sind die Statistiken nicht nur zu harmonisieren, sondern auch auf eindeutige rechtliche Grundlagen zu stellen. Für die empirische Wirtschaftsforschung ergeben sich hohe Umstellungskosten, die einzelnen Elemente des methodischen Instrumentariums (und hier insbesondere die Zeitreihenanalyse) werden unterschiedlich betroffen. Die Makroanalyse wird gegenüber Untersuchungen auf disaggregierter Ebene auf Jahre hinaus bevorzugt sein. Traditionelle Forschungsgebiete werden verschwinden oder - wie die Außenhandelsanalyse in Europa - mit völlig neuen Datengrundlagen operieren müssen. Die langfristig bedeutendsten Konsequenzen resultieren aber aus der Verrechtlichung der Wirtschaftsstatistik.
Year of publication: |
1996
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Authors: | Richter, Josef |
Published in: |
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. - Lucius & Lucius, ISSN 2366-049X, ZDB-ID 2416178-0. - Vol. 215.1996, 1, p. 92-110
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Publisher: |
Lucius & Lucius |
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