Wohnen in Deutschland nach dem Mauerfall : eine Analyse für die Jahre 1990 bis 2008 auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP)
Joachim R. Frick, Steffi Grimm
Im Fokus dieses Beitrags steht die empirische Untersuchung der Wohnsituation privater Haushalte in West- und Ostdeutschland seit dem Fall der Mauer 1989. Auf Basis der bevölkerungsrepräsentativen und zeitlich konsistent gemessenen Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) lässt sich belegen, dass die aus der DDR-Wohnungswirtschaft resultierenden signifikanten Unterschiede gegenüber der Situation auf dem westdeutschen Wohnungsmarkt sowohl bei objektiven Indikatoren (z.B. Wohnflächenversorgung, Qualität der bewohnten Gebäude, Mietentwicklung) als auch bezüglich deren subjektiver Bewertung bis zum Jahr 2008 stark reduziert wurden. Nach den teilweise sehr markanten Veränderungen bis Mitte / Ende der 90er Jahre hat sich das Tempo der Anpassung je nach Indikator reduziert und die weiteren Anpassungen sind teilweise nur noch graduell. Während am aktuellen Rand gemessene Indikatoren zur Einschätzung von Wohnumwelt, Gebäudequalität, Wohnraumunterversorgung und Mietbelastung auf grosso modo gleichartige Lebensbedingungen in Ost und West hinweisen, bestehen gleichwohl noch Unterschiede insbesondere in der Eigentümerquote. Bezüglich Niveau und Struktur der Korrelate von Wohnzufriedenheit gibt es inzwischen ebenfalls eine weitgehende Übereinstimmung.