Zu Produktionspotenzial und Produktionslücke in den Vereinigten Staaten
Schätzungen der Produktionslücke basieren häufig auf Produktionsfunktionsansätzen sowie auf Modellen des allgemeinen Gleichgewichts (DSGE-Modelle), wie sie beispielsweise in Zentralbanken häufig für Politiksimulationen eingesetzt werden. Diese Modelle kommen vielfach zu dem Ergebnis, dass sich die Produktionslücke im Anschluss an die Finanzkrise sehr weit geöffnet hat und derzeit immer noch ein beträchtliches Niveau aufweist. Solche Ergebnisse stehen im Widerspruch zu vielen Analysen über die Auswirkungen von Finanzkrisen, die darauf hindeuten, dass solche Krisen permanente Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität haben und somit potenzialwirksam sind mit der Folge, dass die Produktionslücke deutlich geringer sein dürfte als vielfach ausgewiesen. In diesem Kasten wird außerdem gezeigt, dass die Schätzungen der Produktionslücke auf Basis von DSGE-Modellen für die Vereinigten Staaten dadurch verzerrt sind, dass sie nur unzureichend demographische Faktoren bei der Bestimmung des Arbeitsvolumens berücksichtigen. Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass die Produktionslücke in den letzten Jahren deutlich weniger negativ gewesen sein dürfte, als von vielen Standardverfahren bisher ausgewiesen und das sie seit 2015 positiv ist.
Year of publication: |
2016
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Authors: | Jannsen, Nils ; Wolters, Maik H. |
Publisher: |
Kiel : Institut für Weltwirtschaft (IfW) |
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