Zur ökonomischen Bedeutung Zentraler Orte : Einschätzung aus Sicht neuerer wirtschaftswissenschaftlicher Theorieansätze

Mit Blick auf die ökonomische Bedeutung Zentraler Orte werden zwei neuere wirtschaftswissenschaftliche Ansätze, Paul KRUGMANS Theorie der Entwicklung der Raumstruktur sowie die unter den Stichworten "new industrial districts" bzw. "innovative Milieus" diskutierten Ansätze, skizziert und unter Berücksichtigung veränderter gesamträumlicher, wirtschaftlicher Rahmendaten eingeschätzt. Auch wenn noch viele Fragen offen sind, weisen die Überlegungen auf Veränderungen von Raumstrukturen hin, die bei der Neuformulierung des ZOK Beachtung finden sollten. So führen zurückgehende Kostenvorteile großer Betriebsstrukturen, dezentrale Organisationsmodelle und ubiquitär verfügbare Telekommunikationstechnik zur Abnahme der Bedeutung eines räumlich konzentrierten Versorgungsangebots. Betrachtet man Zentrale Orte hingegen unter dem Aspekt regionaler Innovationsnetzwerke, wird die Bedeutung zumindest der höheren Stufen des ZOK eher zunehmen. Einiges spricht somit dafür, zukünftig mit einem stärker dezentralen Versorgungsnetz einerseits und einem stärker räumlich konzentrierten Netz regionaler Entwicklungszentren andererseits zu arbeiten.;