Zuwanderer und Zuwanderinnen aus Polen in Berlin in den 90er Jahren: Thesen über Auswirkungen der Migrationspolitiken auf ihre Arbeitsmarktsituation und Netzwerke
Im vorliegenden Papier werden die seit 1989 gegenüber Polen neu ausgestalteten bundesdeutschen Migrationspolitiken systematisiert. Folgende potentiellen Migrationswege im Spektrum zwischen Niederlassung, neuer 'Gastarbeit' und Prekarisierung werden aufgeschlüsselt: Zu- oder Pendelwanderung von (Spät)aussiedlerInnen und deutschen Staatsangehörigen polnischer Herkunft, Familiennachziehenden und HeiratsmigrantInnen, UnternehmensgründerInnen, Gast-, Werkvertrags-, SaisonarbeitnehmerInnen und GrenzgängerInnen sowie von (erwerbstätigen) TouristInnen bzw. prekarisierten MigrantInnen. Die verschiedenen Formen der Pendelmigration und der prekarisierten Migration sowie die besonders für Frauen typische Heiratsmigration werden als Resultate der restriktiven Zuwanderungspolitiken interpretiert. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, wie sich die Migrationspolitiken auf die Erfordernisse und Möglichkeiten der neuen MigrantInnen bei der Arbeitsmarktintegration in Berlin sowie auf die Strukturen und Funktionen ihrer Netzwerke auswirken. Thesenartig wird herausgearbeitet, daß die Politiken erstens spezifische Netzwerkstrukturen fördern können, die den rechtlich festgelegten Statusgruppen entsprechen. Zweitens können die institutionellen Regelungen bestehende soziale Beziehungsgeflechte beeinflussen, indem sie hier Hierarchien und Machtverhältnisse verfestigen. Abschließend wird zur Diskussion gestellt, welche Potentiale sozialen Kapitals aus diesen Netzwerken erwachsen können.
Year of publication: |
1996
|
---|---|
Authors: | Miera, Frauke |
Institutions: | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) |
Saved in:
freely available
Saved in favorites
Similar items by person
-
Miera, Frauke, (1996)
-
Miera, Frauke, (1996)
-
Die Abteilung Regulierung von Arbeit: Aktuelle Projekte und Veröffentlichungen 1988 bis 2000
(2000)
- More ...