Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland : Abschwung der Weltwirtschaft hält an
Boris Blagov, Daniela Grozea-Helmenstein, Philipp Jäger, Martin Micheli, Svetlana Rujin und Klaus Weyerstraß
Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin im Abschwung. In den großen Volkswirtschaften USA, Japan, Euro-Raum und Großbritannien hat sich die gesamtwirtschaftliche Expansion im zweiten Quartal abgeschwächt. Aber auch in den Schwellenländern ist eine geringere konjunkturelle Dynamik zu beobachten. Dabei entwickelt sich die Konjunktur sektoral differenziert. Während die Dienstleistungsbereiche noch recht robust expandieren, ist die konjunkturelle Schwäche insbesondere auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen. Zu dieser Schwäche dürfte die Wirtschaftspolitik maßgeblich beigetragen haben. So hat sich etwa der Handelskonflikt zwischen den USA und China entgegen zwischenzeitlicher Anzeichen einer Entspannung weiter verschärft. Die USA haben in mehreren Schritten Zölle auf Güter aus China erhöht bzw. deren Anhebung beschlossen. Hierauf hat China durch Zollerhöhungen auf immer mehr amerikanische Produkte reagiert. Der Fortgang der weltweit schwelenden Handelskonflikte dürfte die weltweite Konjunktur im Prognosezeitraum maßgeblich beeinflussen. Aber auch die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien nach einem aktuell wahrscheinlichen Austritt Großbritanniens aus der EU sind Quell erhöhter Unsicherheit. Die zum Teil erratische Wirtschaftspolitik und die damit verbundene Planungsunsicherheit für Unternehmen dürfte zu der schwachen Investitionstätigkeit – einhergehend mit der Schwäche des Welthandels und des Verarbeitenden Gewerbes – beigetragen haben. Für den Prognosezeitraum erwarten wir, dass sich dieses konjunkturelle Bild bis in das kommende Jahr zieht. Aufgrund der sich eingetrübten konjunkturellen Perspektive dürfe die Wirtschaftspolitik, insbesondere die Geldpolitik, versuchen, konjunkturelle Impulse zu setzen. So hat die Fed ihre Leitzinsen im Juli bereits gesenkt. Die weltwirtschaftliche Expansion dürfte sich im kommenden Jahr dennoch weiter abschwächen. Nach einem Zuwachs um 2,8% in diesem Jahr erwarten wir ein etwas geringeres Wachstum von 2,6% im kommenden Jahr. Im Jahr 2021 dürfte die weltweite Produktion wieder um 2,8% zunehmen. Der Inflationsdruck dürfte aufgrund der geringen konjunkturellen Dynamik moderat bleiben.
Year of publication: |
2019
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Authors: | Blagov, Boris ; Grozea-Helmenstein, Daniela ; Jäger, Philipp ; Micheli, Martin ; Rujin, Svetlana ; Weyerstrass, Klaus |
Published in: |
RWI Konjunkturberichte. - Essen : RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V., ISSN 1861-6305, ZDB-ID 2871417-9. - Vol. 70.2019, 3, p. 5-23
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Saved in:
freely available
Type of publication: | Article |
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Type of publication (narrower categories): | Aufsatz in Zeitschrift ; Article in journal |
Language: | German |
Notes: | Zusammenfassung in englischer Sprache |
Other identifiers: | hdl:10419/218805 [Handle] |
Source: | ECONIS - Online Catalogue of the ZBW |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10012158375
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