Nachhaltigkeitswettbewerbe in Deutschland 2020: Übersicht und Methodik der Bestandsaufnahme
[Einleitung und Ziel] In den vergangenen Jahren sind in Deutschland eine Vielzahl von Wettbewerben (engl. Contest) und Prämierungen (engl. Awards) erschienen, welche von unterschiedlichen Organisationen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung an Unternehmen vergeben werden (Gebhardt 2020; Gebhardt 2016). Durch diese Auszeichnungen sollen besondere Leistungen von Unternehmen gewürdigt und hervorgehoben werden, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Brundtland-Definition (Hauff 1987) beschreibt die gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen, dem sogenannten Nachhaltigkeits-Trias. Seit dem Jahr 2012 betrachten wir am Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim umfassend solche Nachhaltigkeitswettbewerbe, die für Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft geöffnet sind; seit 2016 auch in anderen Branchen. Anhand empirischer Untersuchungen bei Vergabeinstitutionen (Geber), Unternehmen (Nehmer) und Zivilgesellschaft (Nutzer) haben wir detaillierten Einblick in die Intention und Vergabepraxis der Geber sowie in die Bedeutung und perzipierten Effekte von Awards bei Nehmern und in der Öffentlichkeit gewonnen. Diese Studien zeigen folgendes: Für Unternehmen stellen Nachhaltigkeitsawards ein interessantes Instrument ihrer Nachhaltigkeitskommunikation dar. Sie sind von deren grundlegenden Aussagekraft als Indikator für unternehmerischen Nachhaltigkeit überzeugt. Mit einem Preiserhalt können Unternehmen auf ihr Image und ihre Glaubwürdigkeit einzahlen: Awards wirken aufmerksamkeitsfördernd und bestätigen den Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen auf Grund der Vergabe von dritter Seite eine gewisse Glaubwürdigkeit (z.B. Gebhardt & Fülle 2018; Gebhardt & Wischmann 2017). Die Teilnahme an Wettbewerben wird meist ergänzend zu anderen Kommunikationsinstrumenten, wie Nachhaltigkeitsberichte oder Pressemitteilungen, eingesetzt (Gebhardt 2018; Gebhardt & Backes 2016). Einige Unternehmen planen exakt den Zeitpunkt ihrer Teilnahme an einem Nachhaltigkeitswettbewerb. Viele berichten jedoch von den Schwierigkeiten einen zum Unternehmen passenden Wettbewerb zu finden und im stark wachsenden Markt der Nachhaltigkeitswettbewerbe den Überblick zu behalten, insbesondere gilt dies für kleinere Unternehmen (Gebhardt & Fülle 2018). Im vorliegenden Arbeitsbericht wird eine systematische Bestandsaufnahme deutscher Nachhaltigkeitswettbewerbe im Jahr 2020 vorgestellt und allen Interessierten zugänglich gemacht. Diese Sammlung von Nachhaltigkeitswettbewerben dient außerdem als Basis für weitere praxisorientierte Projekte und wissenschaftliche Untersuchungen am Arbeitskreis Business Excellence and Sustainability Transformation (AK BEST), Universität Hohenheim. Eine umfassende Beschreibung der identifizierten Nachhaltigkeitswettbewerben in Fact Sheets ist in Vorbereitung. Die vorliegende Sammlung aktualisiert eine vorangegangene Zusammenstellung in Deutschland aus dem Jahr 2017.
Year of publication: |
2020
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Authors: | Gebhardt, Beate |
Publisher: |
Stuttgart : Universität Hohenheim, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre |
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freely available
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