Platforms for social innovation

Unsere Gesellschaft ist aktuell mit einer Reihe bahnbrechender Entwicklungen konfrontiert. In der vorliegenden Dissertation werden verschiedene Reaktionen auf diese gesellschaftlichen Entwicklungen, namentlich innovative Plattforminitiativen, untersucht. Im Zentrum dieser Initiativen steht das Phänomen der sozialen Innovation. Die Initiativen zielen darauf ab, gesellschaftliche Herausforderungen durch die Schaffung neuartiger Dienstleistungsorganisationen zu überwinden. Besonders relevant ist hierbei die Schaffung neuer sozialer Arrangements, die über Plattformen vermittelt und organisiert werden. Diese Arrangements basieren oft auf Logiken des Marktes und werden nach diesen gesteuert. Die Dissertation besteht aus vier eigenständigen Artikeln und untersucht drei Forschungskontexte plattformbasierter sozialer Innovationen mithilfe eines qualitativen Forschungsdesigns. Artikel 1 untersucht die Initiative Wohnen für Hilfe und vertieft unser Verständnis für die Transformation von Beziehungen durch Strategien des Gebens. Die Studie etabliert die „Spirale der Gegenseitigkeit“, um die Entwicklung von Beziehungen durch nicht-materielles Geben und materielle Geschenke im Laufe der Zeit zu erklären. Artikel 2 befasst sich mit der Initiative Zeitvorsorge und veranschaulicht, wie vermarktete Dienstleistungsbeziehungen humanisiert werden und wie Konsumenten über eine digitale Plattform Do-It-Yourself-Familien schaffen. Artikel 3 konzeptualisiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von privatwirtschaftlichen, öffentlichen und hybriden Plattformen. Der abschließende Artikel 4 betrachtet die Initiative Familyship und entwickelt ein konzeptionelles Framework, um konsumentengetriebene soziale Innovationen zu erklären. Zusätzlich diskutiert diese Dissertation weitergehende Implikationen. Erstens unterstreicht sie die spezifischen Möglichkeiten, die jede der untersuchten Initiativen ihren Teilnehmern bietet. Zweitens betont diese Arbeit die Rolle der digitalen Plattformen, insbesondere im Bereich der sozialen Innovation. Drittens zeigen die Studien, wie Marktlogiken in die neuartigen sozialen Arrangements einbezogen werden. Abschließend werden die Aussichten für diese Initiativen im breiteren gesellschaftlichen Kontext diskutiert.