Urheberrechtsschutz und Innovation: fit für die Digitalisierung?
It is contentious to what extent the existing copyright system contributes to the positive development of the regulated sectors of society. The present report shows that substantially more musical works and movies have been released in recent years than before the diffusion of digital copying technology At the same time, the average quality of these works has been stable according to user assessments. Countries with stronger copyright protection do not exhibit greater supply of new works. Accordingly, the relatively strict copyright protection in some countries does not seem to promote the supply of new creative works. The present report also considers whether user-generated content (UGC) complements or substitutes professional content. An increasing supply of valuable UGC is not reflected in official economic statistics. In all probability, copyright protection promotes user-generated content less than professional content. As a result, substituting professional content with “amateur material” could reduce the socially desirable strength of copyright protection. However, we find that almost half of all works available on YouTube are professional content. Professional works are watched and recommended more frequently than the average. In addition, a large proportion of UGC on YouTube draws on professional works. There is little evidence that professional content would be widely replaced. It follows that UGC could also be supported by an efficient copyright system, which strengthens the supply of professional content without excessively limiting its further use as input for UGC. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist es seit Jahren strittig, inwieweit das bestehende Urheberrecht zu einer nachhaltig positiven Entwicklung der geregelten Gesellschaftsbereiche beiträgt. Dieser Bericht belegt, dass in den letzten Jahren deutlich mehr Musik und Filme veröffentlicht worden sind als vor der Verbreitung digitaler Kopiertechnologie. Nutzerbewertungen zufolge ist dabei die durchschnittliche Qualität der Veröffentlichungen in etwa gleich geblieben. Zudem werden in Ländern mit stärkerem Urheberrechtsschutz nicht signifikant mehr neue Werke veröffentlicht. Relativ starke Urheberrechtsschutzmaßnahmen in einigen Ländern fördern demnach das Angebot neuer kreativer Werk nicht. Dieser Bericht betrachtet ebenfalls, ob professionelle Inhalte durch nutzergenerierte Inhalte (User Generated Content) ergänzt oder ersetzt werden. Diese Art von Veröffentlichungen ohne direktes Erwerbsinteresse wird in den üblichen Statistiken nicht erfasst und erhöht die Vielfalt des Angebots zusätzlich. Nutzergenerierte Inhalte werden durch einen starken Urheberrechtsschutz wahrscheinlich weniger gefördert als professionelle Inhalte. Ein Ersatz professioneller Inhalte durch „Amateur-Veröffentlichungen“ könnte also den gesamtgesellschaftlich erstrebenswerten Urheberrechtsschutz verringern. Wir finden allerdings, dass professionelle Inhalte auch auf YouTube fast die Hälfte des Angebots ausmachen, überdurchschnittlich häufig aufgerufen und positiv bewertet werden. Ein weitgehender Ersatz professioneller Inhalte ist nicht zu erkennen. Außerdem beinhaltet ein großer Teil der auf YouTube befindlichen nutzergenerierten Inhalte Teile professioneller Veröffentlichungen. Demzufolge könnte auch das Angebot nutzergenerierter Inhalte von einem effizienteren Urheberrechtsschutz gefördert werden, der das professionelle Angebot kreativer Werke stärkt, ohne dessen weitere Nutzung als Input für nutzergenerierte Inhalte übermäßig einzuschränken.
O31 - Innovation and Invention: Processes and Incentives ; O34 - Intellectual Property Rights: National and International Issues ; D23 - Organizational Behavior; Transaction Costs; Property Rights ; Z11 - Economics of the Arts and Literature