Von Schuhen, Handys und Pflegekräften
Angesichts der problematischen, demographischen Situation, der geringen Personaldichte von Pflegekräften und der geringen Attraktivität des Pflegeberufs steht die Gesundheits- und Krankenversorgung in Österreich vor großen Herausforderungen.
Unterstützung kommt dabei vom Ausland: Die Migration von Pflegekräften nach Österreich stellt einen wichtigen Beitrag dar. Im Zuge der Wende (1989) und der EU-Erweiterung (2004) gewann sie insbesondere aus den östlichen Nachbarländern an Gewicht. Die Slowakei, Tschechien und Ungarn bilden den Fokus in dieser Arbeit.
Eine Erfassung aller Nostrifizierungen und EWR-Berufszulassungen bezogen auf die drei erwähnten Länder seit Anfang der 1990er Jahre bis 2008 ermöglicht die statistische Darstellung der Migrationsstärke nach Österreich. Daraus lassen sich länderspezifische Unterschiede ableiten, die der Analyse folgender Faktoren unterzogen werden: Einkommenshöhe und Arbeitslosigkeit von Pflegekräften im Herkunftsland und schließlich der Human Development Index (HDI). Sie erweisen sich als geeignete Indikatoren, um die im Vergleich stärkere Migration aus der Slowakei zu erklären.
Anhand des großen Ungleichgewichts zwischen In- und Out-Migration von Pflegekräften, dem steigenden Pflegebedarf und der sich verschlechternden Beschäftigungssituation in der Slowakei, kann nachgewiesen werden, dass sich „brain drain“ dort vergleichsweise am stärksten manifestiert. Hinzu kommen Entwicklungen, wie die periphere Segmentierung des Berufssektors und das „care chain“-Phänomen, die die Situation zusätzlich verschärfen. Implikationen in Bezug auf den Pflegesektor ergeben sich aus dieser wissenschaftlichen Arbeit sowohl für die Herkunftsländer als auch für Österreich.
Year of publication: |
2010
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Authors: | Dobretsberger, Ulrike |
Subject: | Sozialwissenschaften allgemein |
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