Kriterien und Methoden zur Auswahl von Lieferanten in österreichischen Unternehmen am Beispiel des österreichischen Lebensmittelhandels und der österreichischen Möbelindustrie sowie Sportindustrie
Die vorliegende Arbeit versucht, einen Einblick in die Praxis der Lieferantenauswahl in österreichischen Unternehmen zu geben. Anhand einer empirischen Untersuchung der drei exemplarisch ausgewählten Branchen Lebensmittelindustrie, Sportartikelindustrie und Möbelindustrie wurde untersucht, welche Kriterien und Methoden von österreichischen Unternehmen bei der Auswahl von Lieferanten herangezogen werden. Auch die verschiedenen Arten von Beziehungen und die Beziehungsdauer zwischen Unternehmen und ihren Lieferanten wurden untersucht.
Der Aufbau des Fragebogens, der die Grundlage des empirischen Teils der vorliegenden Arbeit bildet, erfordert die Einteilung der Lieferanten eines Unternehmens in zwei Gruppen: strategische und sonstige Lieferanten. Als strategische Lieferanten wurden solche Unternehmen bezeichnet, die große Produktmengen, den wichtigsten Rohstoff liefern oder zu denen es keine Alternative gibt. Sonstige Lieferanten sind demnach Unternehmen, die nur kleine Mengen liefern bzw. leicht zu ersetzen sind.
Der Schwerpunkt, sowohl des theoretischen, als auch des empirischen Teils, der vorliegenden Arbeit liegt auf den Kriterien zur Lieferantenauswahl. Als herausragendes Ergebnis kann hier angeführt werden, dass die Kriterien „Qualität“ sowie reibungslose und rechtzeitige „Lieferung“ der zugekauften Produkte alle anderen Kriterien dominieren. Diese Dominanz ergibt sich unabhängig von der Branche, Position in der Supply Chain, Größe und Alter der Unternehmen. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, daß der „Preis“ der bezogenen Produkte und Leistungen bei der Auswahl sonstiger Lieferanten eine wesentlich wichtigere Rolle spielt, als bei der Auswahl strategischer Lieferanten.
Bezüglich der Methoden, die zur Auswahl von Lieferanten herangezogen werden, kann man festhalten, daß die in der wissenschaftlichen Literatur entwickelten Methoden einen relativ geringen Bekanntheitsgrad erreichen und dementsprechend selten angewandt werden. Speziell für die Auswahl sonstiger Lieferanten werden zumeist sehr einfache und wenig aufwendige Methoden verwendet.
Bezüglich der Beziehungen, die Unternehmen mit ihren Lieferanten eingehen, kann eindeutig festgestellt werden, dass die Beziehungsdauer zu strategischen Lieferanten wesentlich länger ist, als zu sonstigen Lieferanten.
Year of publication: |
2008
|
---|---|
Authors: | Simson, Philip Martin |
Subject: | Beschaffung, Materialwirtschaft |
Saved in:
freely available
Saved in favorites
Similar items by subject
-
Potentiale und Hindernisse zwischenbetrieblicher Kooperation in der Distribution
Gerbert, Susanne, (2009)
-
Outsourcing in the Slovak automotive industry
Bubanova, Katarina, (2008)
-
Der Bestandsbudgetprozess im Konzern RHI AG
Wandaller, Claudia, (2009)
- More ...